Welche Verglasungen kann ich für Fenster wählen?

Neben dem Fensterrahmen und dem Material, aus dem dieser besteht, kommt es beim Fensterkauf auch auf die richtige Verglasung an. Hier haben Fensterkäufer die Qual der Wahl, grundsätzlich stehen ihnen nämlich folgende Verglasungen zur Auswahl:

  1. Wärmeschutzverglasung
  2. Einbruchschutzverglasung
  3. Schallschutzverglasung
  4. Kombinationen aus diesen Verglasungen

Was ist die Wärmeschutzverglasung?

Die Wärmeschutzverglasung ist heute Standard. Schließlich stellt schon der Gesetzgeber hohe Anforderungen an den Eigenheimbesitzer. Werden nämlich mehr als 20 Prozent der Fenster eines Hauses ausgetauscht oder wird ein Haus neu gebaut, so müssen die Fenster darin folgende maximale U-Werte erreichen:

  • 1,3 W/m²K für klassische Fenster
  • 1,4 W/m²K für Dachflächenfenster
  • 0,8 W/m²K für Passivhausfenster

Die Wärmeschutzverglasung sorgt dafür, die Wärmedämmung des Fensters zu verbessern. Auf die eigentliche Fensterscheibe trägt man für den Effekt des Wärmeschutzes eine Silberbeschichtung auf. Übrigens entstand die erste Wärmeschutzverglasung schon vor über 30 Jahren (1982) bei der Firma Interpane. Heute gehört sie zum Standard in der Fensterherstellung.

Die Silberbeschichtung wirkt reflektierend und wird mittlerweile im Scheibenzwischenraum zwischen der äußeren und inneren Scheibe eingebracht. Auf diese Weise können äußere Einflüsse der Beschichtung nichts anhaben. Die Wärmeschutzbeschichtung ist übrigens auch als „Low E“ bekannt. Allerdings muss man bei der Wärmeschutzverglasung zwischen dem pyrolytischen und dem Magnetron-Beschichtungsverfahren unterscheiden. Auch zweifache Beschichtungen, um den Wärmeschutz noch weiter zu verbessern, sind denkbar.

Wie funktioniert die Wärmeschutzverglasung?

Die Wärmeschutzverglasung funktioniert nach einem sehr einfachen Prinzip, das im Folgenden kurz dargestellt werden soll:

  • Sonnenstrahlung dringt in den Raum ein.
  • Eindringende Sonnenstrahlung wird zur Aufheizung des Raums mitgenutzt.
  • Menge der eindringenden Sonneneinstrahlung wird durch den Energiedurchlassgrad (g-Wert) bestimmt. Er setzt sich aus dem Transmissionsgrad (Te) und dem sekundären Wärmeabgabegrad (qi) zusammen.
  • Sobald die einfallende Sonnenstrahlung im Raum auf Möbel oder Wände trifft, wird sie zurückgeworfen.
  • Die Low-E-Beschichtung reflektiert die Sonnenstrahlen dabei, so dass sie nicht nach außen, sondern zurück in den Raum geworfen werden.
  • Die Wärmeabstrahlung des Raums wird dagegen im Raum gehalten. Sie liegt meist im Infrarotbereich und man bezeichnet sie als Emissivität.
  • Die Oberflächentemperatur der Fensterscheibe wird zudem erhöht, indem die Wärme nicht aus dem Raum abstrahlen kann. Das sorgt für eine erhöhte Behaglichkeit im Raum.

Was ist die Einbruchschutzverglasung?

Ebenfalls steht die Einbruchschutzverglasung beim Kauf neuer Fenster zur Auswahl. Sie gewinnt zunehmend an Bedeutung, wenn man bedenkt, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland seit vielen Jahren kontinuierlich steigt. Türen und Fenster sind in den meisten Fällen unzureichend gesichert, so dass diese den Einbrechern quasi Tür und Tor öffnen, da sie mit wenig Aufwand in die Wohnung eindringen können.

Bei der Einbruchschutzverglasung, die zum Beispiel Bestandteil eines kompletten Einbruchschutzfensters sein kann, wird im Scheibenzwischenraum eine hochelastische, reißfeste Folie eingebracht. Sie soll dafür sorgen, dass die Einbrecher zwar die äußere Scheibe von außen einschlagen können, aber dann trotzdem nicht durch die Folie nach innen greifen und das Fenster öffnen können.

Einbruchschutzverglasung alleine reicht nicht

Allerdings reicht die Einbruchschutzverglasung alleine nicht aus. Denn die allerwenigsten Einbrecher nehmen die Gefahr auf sich, eine Fensterscheibe einzuschlagen. Das ist mit einem hohen Geräuschpegel verbunden, der die Aufmerksamkeit von Nachbarn und/oder Passanten auf sich ziehen könnte. Viel einfacher gestaltet es sich für die Diebe, das Fenster aufzuhebeln. Dank der vielfach verbauten einfachen Zapfenverriegelungen stellt dies die Einbrecher auch vor keine große Herausforderung. Schwieriger wird es da schon bei Pilzkopfzapfenverriegelungen, die aus einem Schließblech und dem Pilzkopfzapfen bestehen. Sie verkrallen sich beim Schließen des Fensters fest ineinander und erschweren so das Aufhebeln des Fensters massiv.

Außerdem können abschließbare Fenstergriffe die Sicherheit der Fenster noch erhöhen. Sie dienen einerseits als Schutz vor Einbrechern, die bei einer eingeschlagenen Scheibe nicht einfach durchs Fenster greifen und es öffnen können. Andererseits sind abschließbare Griffoliven auch eine Maßnahme zur Kindersicherung. Schließlich können auch die Kleinsten so keine Fenster unbeaufsichtigt öffnen, in den Garten gelangen oder aus dem Fenster fallen.

Was bringt die Schallschutzverglasung?

Neben der Wärme- und der Einbruchschutzverglasung steht auch die Schallschutzverglasung beim Kauf neuer Fenster zur Auswahl. Diese Verglasungsvariante ist immer dann empfehlenswert, wenn die Geräuschkulisse in der Umgebung der Wohnung recht hoch ist. In Schlafräumen macht sie sogar generell Sinn, denn hier können Störgeräusche von außen den gesunden Schlaf beeinträchtigen. Das führt langfristig dazu, dass es auch tagsüber zu Konzentrationsstörungen und Co. kommen kann.

Die Schallschutzverglasung ist dabei grundsätzlich asymmetrisch aufgebaut, so dass die einzelnen Glasscheiben unterschiedliche Dicken aufweisen. Dadurch können Störgeräusche von außen, die als Schwingung an die Fensterscheibe weitergegeben werden, nicht 1:1 von einer zur nächsten Scheibe übertragen werden. Vielmehr schwächen sich die Schwingungen ab oder verschwinden teilweise sogar ganz.